In unserer heutigen Vorstellungswelt gelten die Begriffe Demokratie und Menschenrechte als miteinander fest verbunden. Doch sind sie das wirklich?
Tatsächlich ist die Demokratie weit älter und facettenreicher, als es die viel jüngeren allgemeinen Menschenrechte sind. Zudem stützt sich die Demokratie auf jeweils ein konkretes Volk als Souverän. Hingegen setzt die den Menschenrechten innewohnende universelle Gleichheitsideologie auf beliebig zusammengesetzte Menschenmassen als Substrat für demokratische Organisationsformen.
Um die sich daraus real ergebenden Konsequenzen besser verstehen zu können, plädiert das Buch für eine begriffliche Unterscheidung: Jene Demokratien, die sich der universellen Gleichheitsideologie unterwerfen, sollen als Homokratien bezeichnet werden; ihre Ideologie ist der Homokratismus. Diese Sichtweise erlaubt einen erhellenden Durchblick auf die aktuellen politischen Entwicklungen mit deren Stichworten wie: Migration, Multikulturalismus, Pluralismus, Extremismus, Nationalstaat und Globalisierung.
Auch der Parteienstaat mit seinen Eliten und Oligarchien wird aus dieser Perspektive analysiert sowie das ambivalente Verhältnis zwischen Diktatur und Demokratie beleuchtet. Die vom homokratischen Gleichheitsgedanken bedrohten Völker Europas stehen vor Herausforderungen historischen Ausmaßes..
Jan Mahnert, Jahrgang 1973, hat nach seiner Jugendzeit in Genf an der Universität Genf Geografie studiert. Sein zweisprachiges Aufwachsen in der Westschweiz stimulierte sein Interesse für Politik ebenso im französischen wie im deutschen Kulturraum. Jan Mahnert leitete von 1999 bis 2003 die französische EU-kritische Zeitschrift L’Esprit Européen und schreibt seit 1999 auch für die in Wien erscheinende Zeitschrift Genius-Lesestücke.
Zum Inhalt (Seite)
Danksagung 7
Einleitung
Krieg der Worte 9
Kapitel 1
Wie viel Gleichheit verträgt die Demokratie? 15
Kapitel 2
Das komplexe Verhältnis von Demokratie und Menschenrechten 21
Kapitel 3
Neue Begriffe sind gefragt 33
Kapitel 4
Gibt es zwischen Demokratie und Menschenrechten Gegensätze? 41
Kapitel 5
Rechtsschutz im Spannungsfeld zwischen Mensch und Volk 47
Kapitel 6
Welches Denken ist wirklich extremistisch? 69
Kapitel 7
Die Demokratie ist nicht schuld 99
Kapitel 8
Das ambivalente Verhältnis von Diktatur und Demokratie 107
Kapitel 9
Der Pluralismus und seine Grenzen 119
Kapitel 10
Eliten und Oligarchien im Parteienstaat 129
Kapitel 11
Über die Reformfähigkeit von Systemen 145
Literatur 167
Der Autor 173