Die Parteien in der Sackgasse

Alle Parteien, die auf der Grundlage geschichtlich entstandener Ideologien agieren, sind in neuerer Zeit in eine Sackgasse geraten. Dem liegt eine gemeinsame Ursache zu Grunde: Die „klassischen“ Ideologien erstreben stets Endziele, die sie gern verabsolutieren.

Aber die realen Lebenssysteme, in die der Mensch eingebunden ist, lassen endgültige politische Lösungen nicht zu. Es wirkt eine Art von evolutionärem Grundprinzip, welches „richtige“ Lösungen immer nur „in der Zeit“ erlaubt.

Das gilt im Großen wie im Kleinen, auch wenn es unserem Wunschdenken oft nicht entspricht. Das Festhalten an den „klassisch“ entwickelten Ideologien mit ihren erdachten Endzielen verstellt aber den Blick auf die jeweils machbaren Lösungen im Sinne der Zeiterfordernisse, die sich außerdem in ständigem Wandel befinden.

Die Politiker sind daher aufgerufen, dieses „Finale der klassischen Ideologien“ zu erkennen und grundsätzlich umzudenken. Das gewohnte Denken in der Schablone Entweder-oder muss ersetzt werden durch ein Sowohl-als-auch, wobei die Dimension der Zeit zu beachten ist.

Dr. jur. Karl Claus, geboren 1931 in Wien, übte über 40 Jahre seinen Beruf als Rechtsanwalt aus. Sein Lebensweg führte ihn dabei nach Niederösterreich, wo er auch lange Jahre für die FPÖ im Gemeinderat der Stadt Mistelbach wirkte. Zudem war er unter zwei Landesparteiobmännern deren gewählter Stellvertreter. Hohe Berufsauffassung und politisches Engagement, verbunden mit wissenschaftlichen Interessen, formten sein Weltverständnis.

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Vorwort 7
1. Das 3. Jahrtausend: eine Wende? 9
2. Die Krise 15
3. Der Zwang der Alternativen 25
4. Das klassische Weltbild und sein Denken 31
5. Das neue Weltverständnis 35
6. Marxismus: die Apotheose des ­klassischen Weltbildes 47
7. Die Logik der zeitlichen Aussagen 53
8. Soziale Gleichheit? 67
9. Wendezeit – Zeitenwende 79
10. Die neue Wirtschaft 87
11. Toleranz-, Geschichts- und ­Demokratieverständnis 103
12. Die klassischen Parteien heute 119
13. Der Kampf der Ideologien 143
14. Die „Bewältigung“ des National­sozialismus 151
15. „Mehr Demokratie!“ 167
16. Die österreichische Parteien- und ­Proporzdemokratie 181
17. Was ist Gemeinschaft? 199
18. Gemeinschaft als Lebens- und ­Sozialsystem 207
19. Conclusio 229
20. Europa – Traum oder Realität? 237

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